Ich habe gerade in einer Hochzeitsgruppe auf facebook zu einem Post geantwortet, in dem es darum ging, warum die Männer sich meist so wenig in die Hochzeitsplanung involvieren und häufig auch so desinteressiert daran wirken. Da ich glaube, daß das ein Thema ist, das viele werdende Bräute bewegt, möchte ich es hier nochmal aufgreifen und ein wenig vertiefen.
Tatsache ist ja wirklich, daß der Mann (meistens, hoffentlich) den Antrag macht und dann zur Hochzeit erscheint. Alles, was dazwischen passiert, ist zu überwiegendem Anteil Frauensache. Termin, okay, den spricht man natürlich noch ab, muß ja mit seinen Terminen auch passen. Beim Essen wird er evetuell auch noch eine Meinung haben und vielleicht hilft er noch bei der Wahl des DJ. Aber auch nur vielleicht. Häufig organisiert man als Frau doch die ganze Feier im Alleingang. Anstandshalber fragt man Schatzi hier und da nochmal, aber grundsätzlich möchte man dann auch nur ein Ja und Amen hören, und bitte, gefälligst, kein Gemaule oder womöglich den Vorschlag, es ganz anders zu machen.
Ich
glaube, den MEISTEN (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel)
Männern ist dieses ganze Brimborium tendentiell eh nicht wichtig. Das
machen sie nur uns zuliebe mit.
Um es auf einen simplen Punkt zu
bringen, kann man vielleicht sagen: Für die Männer steht das "verheiratet
sein" als solches im Focus, nicht die Hochzeit. Bei Frauen ist es eher
umgekehrt.
Wenn es nach Euren Männern gehen würde, würde Ihnen sicher auch
reichen, wenn Ihr im Standesamt die Unterschrift leistet, danach einen
Burger essen und ein Bier trinken geht und vielleicht noch zum
Motorradtreffen/Autorennen/Fußballspiel/... was sie sonst so interssiert
(und zwar mit größter Begeisterung Eurerseits, ohne Gemaule und langes Gesicht) und abends noch eine schöne.... Ihr wißt schon, was ich meine. Für die meisten Männer wäre das vermutlich der perfekte
Tag.
Okay, bei jungen und modernen Paaren haben momentan auch die Hochzeiten oft diesen Kick Coolness, man orientiert sich dabei an Dingen, die man im alltäglichen Leben auch schätzt und mag und viele haben sich auch komplett von klassischen und konventionellen Vorstellungen gelöst, zum Glück! So wie sich bei uns zum Beispiel Punkrock, Rockabilly, Oldtimer sowie das Anker Thema in der gesamten Hochzeit wiedergespiegelt hat, angefangen bei der Klamotte über die Fahrzeuge, bis hin zu den Gästen und in der gesamten Feier, sogar in der Hochzeitstorte. Weit entfernt von konventionell, aber dafür genau unser Ding, wo wir uns nicht verstellen mußten. Obwohl ich zu behaupten wage, daß auch hier der größte Teil der Ideen und Umsetzung von den Frauen kommt, sie aber eben alles sehr "Mann-kompatibel" planen. Aber wenn man diesbezüglich keinem so prägnanten gemeinsamen Nenner hat und als Braut so richtig Mädchen ist und von der entsprechenden Hochzeit mit all diesem Mädchen-Deko-Prinzessin-Schloß-Chichi träumt, dann sind die meisten Männer echt raus.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ergötzen sie sich nicht an teuren Blumengebinden und liebevoll ausgewählter Vintage-Dekoration, hätten für die tausende von Euros sicher manche bessere Verwendung als dafür eine Klamotte zu kaufen, die im ganzen Leben vermutlich nur ein einziges Mal getragen wird und sehen meistsens auch nicht den Sinn darin, ein halbes (oder ganzes, je nachdem) Monatsgehalt für einen Fotografen auszugeben...Also nehmen wir es einfach mal so hin, daß sie aus Liebe zu uns
diese ganze Hochzeit-Action mitmachen, sie sogar allein oder zumindestens mit-finanzieren und sind einfach mal dankbar dafür,
daß er sich raushält, damit wir unseren Traum verwirklichen können.
Natürlich gibt es aber auch richtige Rampensäue von Mann, die total Bock und genaue Vorstellungen von einer coolen Hochzeit haben und dann entsprechend auch an der Planung teil-, sie manchmal sogar übernehmen. Das werden dann erfahrungsgemäß aber nicht die niedlich, romantischen, verspielten Mädchentraum Hochzeiten.
Oder eben welche, die landläufig auch gern "Frauenversteher" heißen, die sich tatsächlich voll reindenken können in diesen ganzen Mädchenkram und auch mit viel Freude und Elan da mitmachen. Dann hat man eben Glück gehabt. Ist aber nach meiner Erfahrung echt nicht die Regel...
So gesehen: Wenn Dein Mann mitplanen will, dann laß ihn und findet zusammen die optimale Lösung, mit der Ihr beide glücklich werdet. Und unterschätze hierbei nicht das Konfliktpotential, sondern sei darauf vorbereitet.
Wenn er sich aber raushält, dann nimm es als Geschenk seinerseits, denn damit läßt er Dir quasi freie Bahn, Deine persönliche Traumhochzeit umzusetzen. Aber löcher ihn dann auch nicht ständig mit Fragen nach seiner Meinung. Frag ihn ganz am Anfang einmal, bei welchen Punkten er gerne ein Veto- oder Mitspracherecht hätte und kümmer Du Dich dann alleine um den Rest und sei ihm dankbar, daß er durch seine stille Teilnahme hilft, Dir Deine Traumhochzeit zu bescheren.
P.S. Es gibt in der Tat ein paar Männer, die wirklich Bock auf die Hochzeitsplanung und auch auf den ganzen Dekokram haben. Ohne Scheiß. Ich hab einen in meinem engsten Freundeskreis. Kommt also auch vor. Wie ich schon sagte: Ausnahmen bestätigen die Regel!
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